Die Sicherheitsbranche ist ein abwechslungsreiches Berufsfeld und gleichzeitig unverzichtbar. Wer eine Ausbildung im Bereich Sicherheit vorweisen kann, hat die Möglichkeit, in fast allen Branchen eine Stelle zu finden.
Dazu muss zunächst die Sachkundeprüfung 34a bestanden werden. Wir zeigen, auf welche Prüfungsinhalte man sich vorbereiten, und welche Antworten man parat haben sollte.
Wie ist die Sachkundeprüfung aufgebaut?
In dem vor der Prüfung zu absolvierenden Ausbildungskurs werden neben Themen im Bereich Sicherheit und Recht auch Kenntnisse im Umgang mit Menschen und kritischen Situationen vermittelt.
Diese Themen spiegeln sich auf die Prüfungsfragen wider, dabei variiert der genaue Wortlaut sowie die Art der Fragen von Prüfung zu Prüfung. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Absolventen die Prüfung durch gründliches sich Auseinandersetzen und Verstehen der Inhalte und nicht durch pures Auswendiglernen, bestanden haben.
Dies ist vor allem in der Sicherheitsbranche wichtig, denn das gefragte Wissen kann später in ernsthaften Situationen entscheidend sein.
Zudem besteht der Fragenpool, den die jeweiligen Industrie- und Handelskammern nutzen um ihre Prüfungen zusammenzustellen, aus schätzungsweise tausend verschiedenen Fragen, welche regelmäßig erneuert und verändert werden.
Fragestellungen aus dem Internet oder sogar aus professionellen Trainings – Prüfungsbögen sind daher tatsächlich nur als Übungsaufgaben gedacht und dienen wie eine Art Lenkung, die dabei hilft, die richtigen Inhalte zu lernen.
Die Vorbereitung zur Sachkundeprüfung 34a sollte folgende Themenbereiche abdecken:
- Das Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
- Das Gewerberecht
- Das Straf- sowie das Strafverfahrensrecht
- Das Waffenrecht und der Umgang mit Waffen in Bezug auf das Waffengesetz
- Das Datenschutzrecht
- Kenntnis des bürgerlichen Gesetzbuches
- Die Unfallverhütungsvorschrift für Sicherungs- und Wachdienste
- Die Grundlagen der Sicherheitstechnik
- Der richtige Umgang mit Menschen (aus unterschiedlichen Kulturen) in vor allem Gefahren- und Konfliktsituationen, einschließlich passenden Deeskalationstechniken
Die Prüfung besteht aus zwei Prüfungsteilen. Davon ist der erste Teil schriftlich, der zweite hingegen mündlich zu absolvieren.
Die Fragen richten sich nach dem Multiple – Choice – Prinzip. Dies bedeutet, dass zu jeder Frage mehrere Antworten vorgegeben werden, von denen dann alle richtigen Antworten angekreuzt werden müssen. Insgesamt können jedoch maximal 100 Punkte erreicht werden.
Um die Prüfung zu bestehen sind mindestens 50 Punkte notwendig.
Die Fragen sind auf die neun Themenbereiche aufgeteilt. Jeder Themenbereich beinhaltet eine bestimmte Anzahl an Fragen. Diese Gewichtung ist immer die gleiche.
Im Bereich Sicherheits- und Ordnungsrecht sowie dem Gewerberecht, dem Datenschutzrecht und dem Waffenrecht werden jeweils vier Fragen gestellt die mit vier, beziehungsweise acht beim Sicherheits- und Ordnungsrecht, Punkten bewertet werden.
Die Themen Unfallverhütungsvorschrift und Sicherheitstechnik beinhalten jeweils acht Fragen die je acht Punkte einbringen können.
Beim Gesetzbuch und dem Straf- und Strafverfahrensrecht sind es zwölf Fragen, die mit ganzen 24 Punkten gewertet werden.
Der Themenbereich mit den meisten Fragen ist der Bereich Umgang mit Menschen, hier sind es 16 Fragen zu 16 Punkten.
In der mündlichen Prüfung kommen vor allem die Themen Recht und Menschenumgang dran. Die Prüfer stellen in der Regel Fragen zu den richtigen Verhaltensweisen in kritischen Situationen sowie den passenden Deeskalationstechniken in Konfliktsituationen, aber auch dem Recht der öffentlichen Sicherheit und dem Datenschutz.
Um die Prüfung möglichst praxisnah zu gestalten, werden die Fragen meist in Form eines Fallbeispiels gestellt. Die mündliche Prüfung dauert etwa 15 Minuten. Es können bis zu fünf Prüflinge gleichzeitig abgefragt werden. Für das Ausfüllen der schriftlichen Prüfung stehen 120 Minuten zur Verfügung.
Auf welche Fragen sollte man vorbereitet sein?
Da sich die genauen Fragen immer wieder ändern, hat es wenig Sinn, sich beim Lernen nur auf bestimmte Fragen zu konzentrieren. Besser ist es, sich mit einer Vielzahl an Fragen zu beschäftigen und die Antworten nicht nur zu kennen, sondern auch zu verstehen.
In der Kategorie Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung können neben sehr spezifischen Fragen auch allgemeine Fragen gestellt werden:
Woraus setzen sich geltendes Recht und Gesetz unter anderen zusammen?
Dazu werden dann mehrere Antwortmöglichkeiten geben:
- Gesetze
- Verordnungen
- Unternehmensverträge
- Sitzungen im Bundesrat
Davon müssen dann alle richtigen Antworten angekreuzt werden. In diesem Falle wären dies 1 und 2.
Hier ein Beispiel aus dem Bereich Gewerberecht:
Welche Voraussetzungen muss ein angehender Ladendetektiv erfüllen können?
- Haftpflichtversicherung
- 80 – Stündiger Kurs der IHK
- Sachkundenachweis
- Zuverlässigkeit
Die richtigen Antworten wären hierbei 3 und 4.
Die Fragen können jedoch auch wie eine Art Fallbeispiel aussehen:
Wozu ist der Türsteher berechtigt, wenn ein Kunde der Diskothek nicht zahlungsfähig ist?
- Er darf keine persönlichen Daten aufnehmen
- Er darf den Personalausweis als Pfand beschlagnahmen
- Er darf die Daten des Personalausweises abschreiben
- Er darf den Kunden durchsuchen, um den Personalausweis zu finden
Diese Frage gehört zum Bereich Datenschutz, die richtige Antwort ist Nummer 3.
Viele der Fragen scheinen zunächst leicht, dennoch benötigt es sachliches Wissen, um sie korrekt zu beantworten, wie in diesem Beispiel aus dem Bereich Straf- und Strafverfahrensrecht:
Welche Strafen gibt es in Deutschland strafrechtlich?
- Geldstrafe
- Ordnungsgeld
- Freiheitsstrafe
- Bußgeld
Hier wären die richtigen Antworten 1 und 3.
Im Bereich Umgang mit Menschen, der Kategorie mit den meisten Fragen, kommen Fragen zu Kommunikations- und anderen Modellen sowie Fallbeispiele und Fragen zu sozialen Themen vor. Aber auch Fragen zum eigenen Verhalten können gestellt werden.
Was sollte ein Sicherheitsmitarbeiter nicht haben?
- Übermotivation
- Respekt
- Sinnvolle Argumente
- Angst
Richtig sind hier 1 und 4.
Auch in der Thematik Waffenrecht kommen häufig auf den Prüfling selbst bezogene Fragen vor.
Was muss ein Sicherheitsbeamter nachweisen, um im Dienst bewaffnet sein zu dürfen?
- Sachkundeprüfung nach §34a GewO
- Volljährigkeit
- Wöchentliches Schießtraining
- Waffensachkunde nach §7 WaffG
Hier sind 2 und 4 richtig.
Wichtig ist es auch, verschiedene Begriffe unterscheiden und erklären zu können:
Was gehört zur Brandklasse C?
- Brände fester Stoffe
- Metallbrände
- Brände gasförmiger Stoffe
- Brände flüssiger Stoffe
Bei dieser Frage aus der Kategorie Sicherheitstechnik ist 3 richtig.
Im Bereich Unfallverhütungsvorschriften geht es vor allem darum, Maßnahmen zu treffen die dem Entstehen von Problematiken vorbeugen. Fragen könnten beispielsweise so aussehen:
Wie viele Sicherheitsangestellte sollten an einem Geldtransport mindestens teilnehmen?
- Eine/r
- Zwei
- Drei
- Vier
Die richtige Antwort ist hier Nummer 2.
3 Kommentare zu „Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung 34a – Das sind die wichtigsten Fragen“
Ein Freund von mir macht gerade seine Vorbereitung für Sachkundeprüfung 34a und ich bin überzeugt, dass dieser Artikel ihm hilft. Der Teil mit Fragen, die während der Prüfung kommen können, finde ich besonders nützlich. Ich werde unbedingt diesem Beitrag weiterleiten.
Brauche wichtigste Frage die in Sachkunde 34a kommen kann
Ich möchte die Sachkundeprüfung §34a bestehen. Echt gut hier zu lesen, dass man sich beim Lernen nicht nur auf bestimmte Fragen spezialisieren sollte. Am besten wende ich mich an ein Bildungszentrum, dass mir weiterhelfen kann.