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Schnittschutzhosen

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Bereits im Kurs zur Anwendung von Motorsägen wird den Teilnehmenden bald klar, dass Schnittschutzhosen zum Um und Auf der Verwendung dieser gefährlichen Geräte gehören. Im gewerblichen Bereich sind sie gesetzlich vorgeschrieben, während selbst im privaten Bereich die wärmste Empfehlung steht eine Schnittschutzhose zu tragen. Belangbar sind Privatpersonen bei Unterlass natürlich nicht, aber auch sie können mit einem Ausstieg der Versicherung rechnen, wenn es zu einem Unfall ohne gebotener Schutzbekleidung kommt.

Durchaus logisch erscheinen einem die strengen Vorschriften, wenn man bedenkt, mit welcher Leichtigkeit sich die Kette durch das Gehölz frisst. Was stellen da Haut und Knochen für einen Widerstand dar?
Folgend sind nähere Informationen zu den Schnittschutzhosen erläutert.

Funktion & Aufbau

Schnittschutzhosen dienen der Sicherheit bei Waldarbeiten. Sie werden mittlerweile auch im holzverarbeitenden Gewerbe eingesetzt. Diese Art des Arbeitsschutzes kommt hauptsächlich bei der Verwendung von Kettensägen zu Einsatz. Sie schützt das Bein vor Schnitt- und Stichverletzungen. Besonders das Schienbein bedarf eines guten Schnittschutzes. Da Hosen nicht die einzigen Kleidungsstücke sind, die Schnittschutz gewährleisten sollen, kann man sie in einem von zwei Schutzmechanismen zuordnen. Hosen für die Waldarbeit arbeiten mit blockierendem Schnittschutz, welcher in dem Aufbau des Kleidungsstücks verankert ist. Generell bestehen diese Hosen aus drei Stofflagen, wovon die mittlere den Schutz gewährleisten soll. Zusätzlich bieten diese Kleidungsstücke atmungsaktiven Wasserschutz. Dieser ist durch die äußerste Schicht der Hose gegeben. Zwischen den beiden oberen Stoffen ist eine weitere, meist bestehend aus Polymer, eingearbeitet. Geschützt wird das Bein dadurch an der Vorderseite vom Knöchel bis zur Hüfte, denn dort ist die dritte Lage bei den meisten Hosen vorhanden. Diese Schutzschicht ist in mehreren übereinandergelegten Fäden aufgebaut, welche ineinander verwebt sind. Sie hängen lose zwischen dem äußeren und dem inneren Stoff.

Die Polymerfäden sind reißfest. Sie wickeln sich in Bruchteilen von Sekunden um das Antriebsteil der Motorsäge, wenn sie mit dieser in Berührung kommen. Dadurch bleibt die Kette hängen und blockiert. Verschneidet sich also ein Forstarbeiter, so wird zuerst der Oberstoff der Schnittschutzhose zerstört. Danach findet das bereits erwähnte Prozedere statt. Die Fäden der Schutzschicht wickeln sich in die Kette hinein, welche daraufhin blockiert. Dem Arbeiter wird keine Schnittwunde zugefügt, was nicht bedeutet, dass er gänzlich unverletzt bleibt. Quetschwunden und blaue Flecken sind die üblichen Folgen von Unfällen, welche durch Schnittschutzhosen verhütet wurden. Man sollte sich also nie hundert prozentig auf seine Schutzausrüstung verlassen, sondern jedenfalls konzentriert arbeiten und selbst aufpassen um Fehler und Unfälle zu vermeiden.

Schnittschutzhosen sind auch aus Mikrofaser erhältlich. Der Vorteil dieses Materials ist das geringere Gewicht. Trotzdem bleibt die Schutzwirkung die gleiche. Allerdings wird der Oberstoff aus diesen Materialien leichter als anderer Stoff durch Stacheldraht, Disteln und Dornen zerrissen, was die Schutzschicht freilegen würde. Passiert das, ist die volle Schutzwirkung der Hose nicht mehr gegeben. Sie muss ausgetauscht werden.

Schutzklassen

Nicht alle Schnittschutzhosen sind gleichwertig. Trotz DIN EN Normierung sind trotzdem Kennzeichnungen der einzelnen Schutzklassen notwendig, um herauszufinden, welche Schutzhose für die verwendete Kettensäge geeignet ist. Dies häng von der Geschwindigkeit der Kette ab. So gibt die Schutzklasse die Maximalgeschwindigkeit an, für die die Schnittschutzhose geeignet ist. In der folgenden Auflistung sind die einzelnen Klassen aufgeführt:

  • Klasse 0 – bis 16 m/s
  • Klasse 1 – bis 20 m/s
  • Klasse 2 – bis 24 m/s
  • Klasse 3 – bis 28 m/s
  • Klasse 4 – bis 32 m/s

Dabei ist zu beachten, dass die erste Klasse die Standardgröße darstellt. Allerdings sind Kettensägen, die durch Verbrennungsmotoren angetrieben werden, zu weit höheren Kettengeschwindigkeiten als 20 m/s fähig. Die Maximalgeschwindigkeiten, die bei den Schutzklassen angegeben sind, beziehen sich zudem nicht auf die Geschwindigkeit der Kette unter Volllast. Denn es wird immer von einer auslaufenden Kette ausgegangen. Natürlich geht der Komfort der Schnittschutzhose bei steigender Schutzklasse immer mehr verloren. Aber dieser Kompromiss muss aufgrund der Sicherheitsbestimmungen oft eingegangen werden.

Schnittschutzhosen im Allgemeinen sind nach DIN EN 381-5 definiert, wo die Anforderungen an den Beinschutz für Benutzer von handgeführten Kettensägen beschrieben stehen. Weiter unterteilt können die Hosen in den Formen A bis C werden, wobei die Formen A und B ausschließlich für professionelle Arbeiter geeignet sind. Die Form C ist wichtig für Menschen, welche äußerst selten oder nur in Notfällen eine handbetriebene Kettensäge zu Hand nehmen. Der größte Unterschied zu den anderen beiden Formen liegt im Rundumschutz, den nur die Form C bietet. Denn bei den üblichen Holzschnittarbeiten im Wald ist bei geübten Forstarbeitern nur der Vorderschutz nötig, während der Laie besser damit fährt, von allen Seiten einen zuverlässigen Beinschutz zu haben.

Beim Kauf einer Schnittschutzhose ist es essentiell auf genormte Kennzeichnungen zu achten. Neben der Schutzklassen sollte bei Schutzhosen das Zeichen „KWF-Gebrauchswert“ und bei Beinlingen „KWF-Test“ vorhanden sein. Außerdem ist jedenfalls auf das Piktogramm „Schutz gegen tragbare Kettensägen“ zu achten.
Beinschnittschutz ist in der Regel in vier Varianten erhältlich. Diese sind Bundhosen, Latzhosen, reiner Vorderbeinschutz und Beinlinge.

Schnittschutzhosen haben eine Art Ablaufdatum, welches durch regelmäßiges Tragen, Waschen, Trocknen, Verschmutzung und Harz flott näher heranrücken kann. Bei regelmäßiger Nutzung sollten Schnittschutzhosen nach zwölf, spätestens aber nach 18 Monaten ausgetauscht werden.

Reparaturen dürfen zwar durchgeführt werden, aber nur im Ober- oder Unterstoff. Die Schutzschicht darf nicht verändert werden! Es darf keine zusätzliche Naht in diesem Bereich gesetzt werden und wenn die Schutzschicht eine Beschädigung aufweist, muss schleunigst ein neuer Beinschutz angeschafft werden. Denn der Schutz des alten kann nicht mehr gewährleistet werden. Eine neu gesetzte Naht innerhalb der Schutzschicht kann nämlich dafür sorgen, dass das Herausziehen der Fäden im Ernstfall behindert oder ganz vermieden wird, was den Schutz teilweise oder sogar gänzlich aufheben würde. Denn es ist bei weitem schlimmer scheinbaren Schutz zu haben, als gar keinen. Denn die Reaktion des Betroffen wird dadurch maßgeblich beeinflusst, wenn er glaubt geschützt zu sein.

Pflege

Nachdem Kettenöl, Harz und Schmutz die Funktion der Schnittschutzhose eindämmen, ist es von doppelter Wichtigkeit diese regelmäßig zu reinigen. Dabei muss man allerdings darauf achten, dass man sie nicht in ihrer späteren Wirkung beeinträchtigt. Dazu ist das Etikett mit enthaltenden Pflegehinweisen unbedingt zu beachten. Generell sollten Schnittschutzhosen nicht heißer als bei 60 °C gewaschen werden, sofern diese Temperatur überhaupt zulässig ist. Der Trockner sollte ebenfalls vermieden werden, genauso wie das Bügeleisen. Auch Weichspüler sollte man nicht zusätzlich dem Waschgang beifügen. Schleudern sollte, wenn möglich unterlassen werden.

Ist die Schnittschutzhose also an der Luft getrocknet, sollte die Schnittschutzeinlage kontrolliert werden. Sie darf sich nicht verdreht haben und darf weder Löcher noch Risse aufweisen. Bei gewerblicher Nutzung ist die Hose, wie bereits erwähnt nach spätestens 18 Monaten zu ersetzten. Ein anderer Parameter, der verwendet werden kann, ist die Anzahl der Wäschen. Nach 35 bis 50 Waschgängen ist die Schnittschutzeinlage meistens schon sichtbar kleiner geworden. Ist die Höchstanzahl der Waschgänge erreicht, bzw. die Schnittschutzeinlage eingegangen, muss die Hose ersetzt werden.

In der privaten Nutzung wird diese Anzahl der Waschgänge wohl kaum erreicht werden. Allerdings sollte auch hier die Schnittschutzhose nach spätestens drei Jahren ausgetauscht werden, selbst bei unregelmäßigem Gebrauch. Diese Zeitangaben sind natürlich nur Richtwerte, die jederzeit an die spezielle Situation angepasst werden müssen. Am besten ist es, die Schnittschutzhose regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf zu ersetzen.

Kosten der Schnittschutzhosen

Beim Kauf einer Schnittschutzhose ist neben den vielen Kennzeichnungen und der Schutzklasse noch einiges zu beachten. Je nach Zweck und Gebrauchsart sind verschiedene Schnittschutzhosen erhältlich, was große Preisschwankungen möglich macht.

Sucht jemand ausschließlich für den privaten Bereich nach einer guten Schnittschutzhose, wird er deutlich günstiger aussteigen können, wenn er sich bewusst ist, diese Hose nur selten zu benutzen. Ist sie also nur für den Hecken- und Baumschnitt einige Male im Jahr gedacht, reicht ein bloßer Schnittschutz ohne weitere Funktionen, sowie Bequemlichkeiten vollkommen aus. Einsteigermodelle dieser einfachen Qualitätsstufe sind im Handel ab 65 Euro erhältlich.

Mehr Anforderungen wird jemand haben, der plant, sein Brennholz selbst zu schlägern. Für die Nutzung direkt im Wald ist es wichtig auf die Festigkeit des Oberstoffes zu achten, um Risse zu vermeiden. Selbsterwerber von Brennholz bewegen sich meist in der Preisklasse zwischen 100 und 200 Euro.
Gewerbliche Nutzer von Kettensägen, also Landschafts- und Gartenbauer und Förster, benötigen weit höhere Kriterien für ihren Beinschutz. Da sie tag-täglich in der Hose verbringen müssen, spielt der Tragekomfort eine viel größere Rolle. Wasserabweisend muss der Schnittschutz außerdem sein, denn auch an solchen Tagen wird draußen gearbeitet. Für eine Arbeitshose, die für die tägliche Nutzung im professionellen Bereich geeignet ist, müssen in etwa 300 Euro eingerechnet werden.

Allgemein kann gesagt werden, dass man im Sommer etwas günstiger aussteigt als im Winter. Denn währen der Brennholzsaison ist die Ausrüstung hierfür teuer. Schlussendlich hat man die Wahl zwischen einer Bundhose oder einer Latzhose zu treffen. Wir ersteren bevorzugt, so sollte man sich ebenfalls Gedanken zu passenden Hosenträgern machen.